BAKU

Die Bedeutung der japanischen Tätowierung

4/14/2023

Die Bedeutung der japanischen Tätowierung

In der japanischen Folklore ist der Baku (獏) ein traditioneller orientalischer Verschlinger von schlechten Träumen und Albträumen. Er wird als Chimäre mit einem Bärenkörper, Elefantenkopf, Nashornaugen, Stierschwanz, Tigertatzen und gefleckter Haut dargestellt. Trotz ihrer monströsen Erscheinung werden die yōkai von Baku als mächtige Kräfte des Guten und als heilige Symbole für die Beschützer der Menschheit verehrt.

In dem japanischen Manuskript Sankai Ibutsu aus dem frühen 17. Jahrhundert wird der traumfressende Baku als mythische Chimäre beschrieben, die vor dem Bösen und der Pestilenz schützt. Der Elefantenkopf, der Rüssel und die Stoßzähne in der Darstellung von Baku sind charakteristisch für Netsuke und Gravuren auf Holzkisten und in der klassischen Ära (vor der Meiji-Zeit) sowie für Darstellungen von Yokai in Schreinen und Tempeln.

Baku wacht über die Menschen und fungiert als Schutzgeist. Er ernährt sich von menschlichen Träumen, insbesondere von Albträumen. Böse Geister und Yokai haben Angst vor Baku und fliehen aus den Gebieten, die von diesen Yokai bewohnt werden. Folglich bedeutet die Anwesenheit von Baku Gesundheit und Glück für eine Person. Hieroglyphen mit Bakus Namen und Bildern wurden im Laufe der japanischen Geschichte als Glückssymbole in Talismanen und Amuletten verwendet.

In alten Zeiten war es üblich, das Baku-Zeichen auf Kissen zu sticken, um die Menschen vor bösen Träumen, Krankheiten und bösen Geistern zu schützen. Schreckensbilder von Baku werden gewöhnlich auf Säulen über Tempeltüren und auf Säulen, die die Dächer von Tempeln stützen, geschnitzt. Baku ist eines der wenigen heiligen Wesen, die auf diese Weise verehrt werden.

Wenn man einen bösen Traum hat, sollte man Baku anrufen, damit er ihn zusammen mit all dem Unglück, das er ankündigt, verschlingt. Einem Volksglauben zufolge sollte man beim Erwachen aus einem schlechten Traum dreimal die Beschwörungsformel "Baku kurae!" aussprechen. - Das bedeutet: "Baku, friss es!

Die Traumfresser und Albtraumfresser von Baku, die in der japanischen Folklore und Kunst eine lange Geschichte haben, tauchen seit den 1980er Jahren in Anime und Manga auf. In diesen Formen der Populärkultur erscheint Baku nicht nur als eine Chimäre aus Elefant und Tiger, sondern auch als zoologisch erkennbarer Tapir. Heutzutage wird das japanische Wort Baku oft mit dem Tapir in Verbindung gebracht. Tatsächlich wurde das Tier wegen seiner übernatürlichen Ähnlichkeit mit dieser heiligen Chimäre so benannt.