Da die Motive japanischer Tätowierungen aus dem Holzschnitt stammen, sehen wir in ihnen manchmal das Bild von Katzen. Diese habe ich noch nie in einer traditionellen japanischen Tätowierung gesehen.

Wahrscheinlich hat jeder schon einmal freundliche Porzellan- oder Plastikkätzchen gesehen, die mit ihren Pfoten von den Theken der Nudel- oder Sushi-Bars winken. Es ist leicht zu erraten, dass es sich dabei um einen Talisman handelt, der Glück bringen soll. Diese Figuren werden maneki-neko genannt, was aus dem Japanischen als "einladende, winkende Katze" übersetzt wird. Wenn die linke Pfote der Katze erhoben ist, lockt sie Kunden an, wenn die rechte Pfote erhoben ist, bringt sie Geld und Glück. Es kommt vor, dass eine Maneki-neko beide Pfoten erhoben hat. Die Figuren werden oft auf symbolische Geldscheine gesetzt, und in den Pfoten werden Münzen abgebildet. Oft wird eine Goldmünze um den Hals eines Maneki-neko gelegt. Damit ist auch eine kuriose Legende verbunden: Einst stahl eine Katze ihrem wohlhabenden Besitzer mehrere Münzen und brachte sie zu einem kranken Kaufmannsnachbarn, der ihn oft mit frischem Fisch behandelte.

Maneki-neko gibt es in verschiedenen Farben, ursprünglich verlieh die Farbe dem Talisman eine bestimmte Eigenschaft: Er sollte Geld anziehen, Krankheiten abwehren und Dämonen verscheuchen. Die gängigsten Farben sind Schwarz, Weiß und Gold, aber die beliebtesten Maneki-neko sind dreifarbig. Wie Sie wissen, sind Katzen meist dreifarbig, so dass Katzen mit einer ähnlichen Farbe von den Japanern seit der Antike geschätzt wurden und als Glücksbringer galten.